Fallbeispiel:
Wenn der Beratungsprozess scheitert
Fallbeispiel
Wenn der Beratungsprozess scheitert
Genauso wenig wie die Beratenden den Erfolg allein herbeiführen, bewirkt allein ihr Handeln das Scheitern einer beabsichtigten Veränderung. Dennoch ist es aus meiner Sicht sehr wichtig, ganz genau hinzusehen, was – im Rückblick – dazu beigetragen hat, dass nicht das gewünschte Ergebnis herausgekommen ist.
Der Vorstand einer NGO wollte für eines seiner Beratungsteams Unterstützung dafür, dass sie ohne explizite Teamleitung die verschiedenen teamübergreifenden Funktionen selbststeuernd übernehmen. Dabei ging es um Funktionen wie beispielsweise die Außendarstellung der Beratungsstelle oder die Verteilung der verschiedenen Beratungsfälle bis hin zur Organisation so alltäglicher Aufgaben wie das Herausstellen der Mülleimer und das Einkaufen von Büromaterial.
Es gelang im Laufe der ersten drei Beratungssitzungen nicht, die bestehenden Konflikte im Team sowie zwischen einzelnen Teammitgliedern und Vorstand zu bearbeiten. Anlass für den Abbruch des Beratungsprozesses war schließlich ein Missverständnis hinsichtlich einer Terminverschiebung, die von einigen Teammitgliedern als Vertrauensbruch von Seiten der Beraterin gewertet wurde.
Wichtige Fragen sind hierbei:
- Was ist im Laufe des Beratungsprozesses deutlich geworden?
- Was können die verschiedenen Beteiligten für sich daraus gewinnen?
- Wofür war dieses Ergebnis gut?
- Welche Konsequenzen bedeutet das für wen?
- An welchen Stellen hätte sich aus jetziger Sicht ein anderer Weg angeboten?
- Welche Personen / welche Unternehmensaspekte hätten aus jetziger Sicht im Prozess berücksichtigt oder beteiligt werden sollen?